Der Mutmacher
Der Mutmacher
(Sechste Ausganbe)
Liebe Elzerinnen und Elzer,
zum 11. März 2021
zum 11. März 2021
die Maske nervt. Sie sorgt dafür, dass meine Brille verrutscht, wenn ich im Supermarkt ein Preisschild zu lesen versuche. Die Masken der anderen stören mich, weil ich nur einen Teil von deren Gesicht sehe. Meine eigene Maske stört mich, weil ich nicht so oft meinen eigenen Atem einatmen möchte. Wenn ich in letzter Zeit irgendwo gesagt habe, dass mich die Maske stört, hat fast immer jemand geantwortet: Ja, hoffentlich ist das bald vorbei.
Die Maske ist notwendig. Sie hilft, dass ich andere nicht anstecke und nicht angesteckt werde. Sie zeigt allen, dass ich bereit bin, Verantwortung für uns alle zu übernehmen. Sie hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass ich in diesem Winter noch keinen grippalen Infekt hatte.
Die Maske kann weitere Vorteile haben, die ich bis vor kurzem noch nicht kannte, denn neulich sagte jemand zu mir: Ich kann im Gespräch gähnen, ohne dass es mein Gesprächspartner merkt.
Die Maske kann weitere Vorteile haben, die ich bis vor kurzem noch nicht kannte, denn neulich sagte jemand zu mir: Ich kann im Gespräch gähnen, ohne dass es mein Gesprächspartner merkt.
Wie man auch immer zu Masken stehen mag, eines tut eine Maske immer: Sie verdeckt mindestens ein Teil des Gesichts.
Im alten Griechenland trugen Schauspieler Masken in den Theatern. Heutige Schauspieler legen vor ihrem Auftritt ebenfalls Masken an oder gehen „in die Maske“, wie man noch heute sagt. Beim Karneval setzen manche eine Maske auf, um für eine begrenzte Zeit als eine andere Person zu erscheinen.
Vor Jahren habe ich beim Karneval in Schwaben gesehen, wie bei einem Umzug ein Mitlaufender zu einem Zuschauer an den Straßenrand ging, um offensichtlich Tacheles mit ihm zu reden. Die Maske ermöglichte ihm, hinter der Maske sozusagen sein wahres Gesicht zu zeigen. Später erfuhr ich, dass es in jenem Ort die Tradition gibt, sich an Karneval hinter der Maske einmal offen die Meinung zu sagen.
Vor Jahren habe ich beim Karneval in Schwaben gesehen, wie bei einem Umzug ein Mitlaufender zu einem Zuschauer an den Straßenrand ging, um offensichtlich Tacheles mit ihm zu reden. Die Maske ermöglichte ihm, hinter der Maske sozusagen sein wahres Gesicht zu zeigen. Später erfuhr ich, dass es in jenem Ort die Tradition gibt, sich an Karneval hinter der Maske einmal offen die Meinung zu sagen.
Haben wir Menschen solch ein wahres Gesicht hinter den Masken, die wir im Leben tragen? Oder sind wir im Grunde so, wie wir uns anderen Menschen zeigen? Wie sind wir wirklich? Wie wir in Wirklichkeit auch immer sein mögen, wir Menschen bleiben uns im Kern stets ein Geheimnis. Nur einer weiß, wie wir wirklich sind: Gott - und der blickt uns, so glauben wir Christen, mit liebenden Augen an.
Oder in den Worten des Künstlers Robert Gernhardt:
Wir haben alle Masken auf,
maskiert gehn wir durchs Leben.
Zu wissen, was dahintersteckt,
ist einzig Gott gegeben.
Kommen Sie gut durch die Corona-Zeit.
Hier auch als pdf zum herunterladen
unter "Gottesdienst" ist die ganze Reihe zu finden.