Peter und Paul-Kirche Elze

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Der Mutmacher
Der Mutmacher     
(Elfte Ausgabe)

„Steht auf, wenn ihr Schalker seid …“
 
So tönte es im April 1997 erstmals durch das Stadion in Gelsenkirchen, als dem SV Schalke 04 gegen Teneriffa zum Einzug ins UEFA-Cup-Finale noch ein Tor fehlte. Ein einzelner Schalke-Fan (mit englischen Wurzeln) stimmte diese Verse damals an, schnell fielen die Umstehenden mit ein und binnen Minuten hatte das ganze Stadion diese Zeilen mit der eingängigen Melodie gelernt. 70.000 erhoben sich von ihren Plätzen und es scholl von allen Rängen und Tribünen: „Steht auf, wenn ihr Schalker seid“. Schließlich gelang Wilmots nach Vorlage von Olaf Thon per Kopfball das ersehnte 2:0 und Schalke damit der Einzug ins Finale des UEFA-Cups – das waren noch Zeiten! Ein Journalist kommentierte nach dem Spiel:  Bei den Fans sorgte die neue Hymne für Gän­se­haut, den Spie­lern ver­lieh sie Flügel.
 
Längst ist dieser Fangesang von anderen Vereinen übernommen worden. Und so tönt es in Hannover: „Steht auf, wenn ihr Rote seid“ und in München: „Steht auf, wenn ihr Bayern seid“. Wann immer Fans spüren, dass ihre Mannschaft am Boden liegt und Unterstützung braucht, werden diese Verse angestimmt – oft genug mit dem beabsichtigten Erfolg.
 
Dieses Beispiel, liebe Leserinnen und Leser, hilft uns zu verstehen, was gemeint sein könnte, wenn von „Auferstehung“ die Rede ist. In diesen Wochen befinden wir uns mitten in der österlichen Freudenzeit, die noch geprägt ist vom Ereignis der Auferstehung Jesu: Als die Frauen nach dem Passah-Fest den Leichnam Jesu endgültig bestatten wollen, finden sie sein Grab offen. Der Leichnam ist verschwunden. Verstört und voller Angst befürchten sie, dass er von den Gegnern Jesu entfernt wurde, um auch noch die letzten Spuren seiner Wirksamkeit zu tilgen. Erst, als Jesus ihnen im Garten begegnet und sie ihn erkennen, schlägt ihre Furcht in Freude und ihre Sorge in Erleichterung um.
 
Viele Menschen – darunter auch zahlreiche Kirchenmitglieder – mögen an eine solche Auferstehung nicht mehr glauben. Dass jemand drei Tage tot im Grab gelegen hat und danach wieder lebendig wurde, halten sie für unmöglich. Für andere – etwa den Apostel Paulus – ist die Auferstehung Jesu das Zentralereignis des christlichen Glaubens: Ist Christus nicht auferstanden, so schreibt er, dann sind unsere Predigt und unser Glaube sinnlos.
 
Dies kann nun nicht der Ort sein, zu diskutieren, wie die Berichte des Osterevangeliums zu bewerten sind, aber eines lässt sich doch festhalten:
Nach seiner Hinrichtung waren die Jünger, Freunde und Anhänger Jesu ein ziemlich verstörter und mutloser Haufen. Ihr Meister war entehrt und hingerichtet, seine Botschaft durch Gewalt scheinbar widerlegt, ihre eigenen Pläne und Träume waren zerplatzt. Sie selbst mussten fürchten, als Anhänger eines „Aufrührers“ ebenfalls hingerichtet zu werden. Ihre Lage war hoffnungslos, die Stimmung ganz unten.
Nur kurze Zeit später bilden dieselben Leute plötzlich eine schlagkräftige Truppe, die rasch Zulauf bekommt. Schnell entstehen christliche Gemeinden – zunächst in Palästina, aber bald schon im ganzen Mittelmeerraum. Trotz Verfolgung durch das römische Imperium gelingt es der jungen Christenheit, den römischen Kaiserkult zu unterwandern, und schließlich zu einer Weltreligion zu werden.
 
Wie lässt sich ein solcher Umschwung erklären?
Was immer ihn ausgelöst hat, es muss eine starke Erfahrung, eine ungeheure Ermutigung und ein inspirierendes Ereignis gewesen sein. Und auch diejenigen, die an eine Auferstehung Jesu nicht glauben mögen, müssen zumindest einräumen, dass hier eine „Auferstehung“ der Anhänger Jesu stattgefunden hat.
 
Was kann uns das – gerade in Zeiten der Pandemie – sagen? Auch wenn die Lage schwierig und die Stimmung ganz unten ist, gibt es Grund und Anlass, (sich) nicht aufzugeben. Das Leben (wir Christen würden wohl eher sagen: Gott) findet manchmal überraschende Wege, auf denen es weitergeht. Wer am Boden liegt, kann wieder aufstehen – manchmal sogar auferstehen.
 
Vieles an dieser Pandemie ist deprimierend, manches ist ärgerlich, einiges Besorgnis erregend: die immer neuen Mutationen, die täglichen Inzidenz-Zahlen, politische Entscheidungen, das Verhalten mancher Zeitgenossen. Aber sich diesen negativen Gefühlen hinzugeben, klagend und schimpfend durch die Welt zu laufen, das hilft nicht wirklich weiter. Wir machen unser Kreuz und Leid nur größer durch die Traurigkeit.  Das gilt für Ärger und Wut in ähnlicher Weise.
 
Das Vertrauen darauf, dass Gott in dieser schwierigen Situation an unserer Seite steht, mit uns geht, uns stärkt und uns aufrichtet, setzt positive Kräfte und Energien frei, die uns helfen, wieder aufzustehen und weiterzumachen.
 
Auch wenn uns das nicht aus 70.000 Kehlen von den Tribünen entgegenschallt, können wir uns getrost sagen lassen: Steh auf, wenn du auf Gott vertraust.
 
Christian Castel   Superintendent

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unter "Gottesdienst" ist die ganze Reihe zu finden.

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