Die Taufe

Die evangelische Kirche tauft sowohl Erwachsene als auch Kinder. Bei der Taufe von Kindern spielen Paten eine besondere Rolle. Sie unterstützen die Eltern dabei, das Kind im christlichen Glauben zu erziehen und begleiten es bis zur Konfirmation. Während der Konfirmation haben die Kinder dann die Möglichkeit, eigenständig „Ja“ zu ihrer Taufe zu sagen.

Da Kinder bei der Taufe noch nicht in der Lage sind, eigenständig zu entscheiden, übernehmen Eltern und Paten die Verantwortung, dem Kind den Glauben an Gott näherzubringen. Dadurch kann das Kind verstehen, warum es getauft wurde, und sich später selbst für die Konfirmation entscheiden. Das Amt des Paten ist eines der bedeutendsten kirchlichen Ehrenämter. Aus diesem Grund muss mindestens einer der Paten Mitglied der evangelischen Kirche sein sowie selbst getauft und konfirmiert.

Warum lässt man sich taufen?

Mit der Taufe wird man Teil der Gemeinschaft der Christinnen und Christen und gleichzeitig Mitglied der Kirche. Dies ermöglicht es einem, kirchlich zu heiraten und das Amt eines Paten oder einer Patin zu übernehmen. Trotzdem steht auch Ungetauften die Teilnahme an Gottesdiensten und dem Gemeindeleben offen. Es ist sogar möglich, den Konfirmandenunterricht zu beginnen, ohne getauft zu sein. Am Ende des Konfirmandenunterrichts erfolgen dann die Taufe und die Konfirmation.

Muss man sich erneut taufen lassen, wenn man aus einer anderen Kirche kommt?

Nein, das ist in der Regel nicht nötig. Die Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erkennen Taufen an, wenn sie im Namen des dreieinigen Gottes – also des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes – mit Wasser vollzogen wurden. Taufen von Kirchen, die Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) sind, werden akzeptiert. Allerdings erkennen einige Freikirchen, wie beispielsweise die Baptisten, die Kindertaufe der Gliedkirchen der EKD nicht an.


Wie verläuft eine Taufe?

In den meisten Gemeinden wird die Taufe im Sonntagsgottesdienst durchgeführt. Viele Gemeinden bieten jedoch auch spezielle Taufgottesdienste oder Tauffeste an. Der Ablauf beinhaltet in der Regel das Vorlesen des Taufbefehls aus dem Evangelium (Mt 28,19). Bei der Taufe eines Kindes werden die Eltern und Paten gefragt, ob sie das Kind im christlichen Glauben erziehen möchten. Im Anschluss erfolgt die Taufe, der Taufspruch wird verlesen, und es wird eine Taufkerze für das Kind entzündet.

Muss man getauft sein, um bei einem evangelischen Arbeitgeber arbeiten zu können?

Die Evangelische Kirche in Deutschland hat hierzu Richtlinien aufgestellt. Grundsätzlich setzt die berufliche Mitarbeit in der evangelischen Kirche und ihrer Diakonie eine Mitgliedschaft in einer Gliedkirche der EKD oder einer Kirche voraus, die mit der EKD in Kirchengemeinschaft steht. Für Tätigkeiten, die nicht der Verkündigung, Seelsorge, Unterweisung oder Leitung zuzuordnen sind, kann von dieser Regel abgewichen werden, wenn keine anderen geeigneten Bewerber gefunden werden. In diesem Fall können auch Personen eingestellt werden, die einer anderen Mitgliedskirche der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) oder der Vereinigung Evangelischer Freikirchen angehören. Personen, die aus der evangelischen Kirche oder einer anderen ACK-Mitgliedskirche ausgetreten sind, gelten als ungeeignet für den Dienst.


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